Am ersten Tag unserer Studienfahrt nach Rom hatten wir, der zwölfte Jahrgang, eine lange und turbulente Anreise mit viel Verspätung. Dass Herr Dr. Lüth fließend italienisch spricht, hat die meisten von uns zunächst sehr verwundert, war jedoch sehr hilfreich bei der Reise. Als wir dann irgendwann in der Nacht bei unserer Unterkunft ankamen, waren wir alle sehr erschöpft und froh, endlich angekommen zu sein.
Ausgeschlafen und mit einem guten Frühstück gestärkt starteten wir pünktlich um 07:00 Uhr in unseren ersten richtigen Tag in Rom. Von der Unterkunft, die uns von morgens bis abends viel bot, sogar einen Außenpool und einen Club, ging es erstmal vom lokalen Bahnhof zur Haltestelle „Roma Termini“. Dort angekommen hatten wir einen nahtlosen Übergang zur U-Bahn, die uns direkt ins Herz Roms brachte.
Voller Entdeckungslust begaben wir uns auf einen wunderschönen Spaziergang durch die ewige Stadt Rom, geführt von Frau Traulsen, Herrn Dr. Lüth und nicht zuletzt jedem Einzelnen von uns, da jeder Mitreisende jeweils ein paar Informationen über eine ausgewählte Sehenswürdigkeit mitbringen musste, womit wir für jede Situation eine geeignete Reiseführerin oder Reiseführer hatten.
Von der Piazza del Popolo über das einzig vollständig erhaltene Bauwerk der Antike, dem Pantheon, bis hin zum Trevi Brunnen war alles mit dabei. Anfangs machte uns die Wärme ein wenig zu schaffen, jedoch wurde sie schon nach den ersten unglaublichen Plätzen Roms Nebensache.
Ein Highlight jagte das Nächste. Die Mittagspause war schließlich eine gute Gelegenheit, die kulinarische Seite Roms zu entdecken oder wiederzuentdecken. In kleinen Gruppen schwärmten wir aus und machten uns über die köstlichsten Pizzen, Pasta und das köstliche Eis her.
Nach der Stärkung ging es Richtung Vatikan, genauer gesagt Richtung Sixtinische Kapelle. Die Kapelle beherbergt einige der berühmtesten Fresken der Welt. Nachdem wir einen Teil der vatikanischen Museen „durchwandert“ hatten, wurde uns hier die Geschichte des berühmten Malers Michelangelo nähergebracht, kurz bevor wir eines seiner bedeutendsten Fresken bestaunen durften: Die Erschaffung Adams.
Mit unvergesslichen Eindrücken und 35.000 Schritten auf dem Schrittzähler, ging es zurück in unsere kleinen Häuschen im Roma Camping. Nach ein, zwei Runden Billard hieß es, Schlaf für den nächsten spannenden Tag zu bekommen.
An unserem dritten Tag in Rom stand zuerst die Besichtigung eines der berühmtesten Gebäude in Rom auf dem Plan: das Kolosseum. Wir haben das eindrucksvolle Bauwerk zunächst von außen betrachtet und sind dann anschließend hineingegangen. Während wir von oben in das Kolosseum hineinschauen konnten, haben wir einen Vortrag über dessen Geschichte gehört. Es war sehr interessant, sich vorzustellen, wie früher darin gekämpft wurde und wie das Kolosseum damals noch ausgesehen haben könnte.
Der vierte Tag verlief sehr entspannt. Nachdem sich alle Mitglieder der Gruppe für einen letzten Ausflug am Haupteingang der Unterkunft versammelt hatten, ging es auf ein Neues los in Richtung Bahnhof, jedoch fühlte sich bereits Alles ein wenig vertraut und kaum noch fremd an. Diesmal hieß das Ziel „Petersplatz“, wo uns Paps Franziskus höchst persönlich zu einer Audienz erwarten würde. Zumindest so ähnlich. Nachdem wir uns an das Ende einer riesigen Menschenmenge, die eine Art Warteschlange darstellen sollte, begeben hatten, begann das Gedränge. Ganz im Gegensatz zur britischen Art, die die andere Hälfte unseres Jahrgangs in London erfahren durfte, versuchten wir irgendwie in diesem Wirrwarr von erwartungsvollen Menschen Schritt zu halten. Jedoch vergebens. Schlussendlich schafften wir es jedoch noch ein gutes Stück der päpstlichen Audienz einzufangen und zu genießen, genauso wie seinen Segen zu erhalten. Noch voller Aufregung gerade eine derart berühmte Person live gesehen zu haben, machten wir uns auf, um einen Treffpunkt für eine fünfstündige Periode Freizeit zu bestimmen, die von jedem so genutzt werden konnte wie gewünscht.
Ein letztes Mal also machten wir uns gegen späten Nachmittag auf den Rückweg. Jeder versuchte die vielen gemeinsam gesammelten Eindrücke untereinander zu verarbeiten und die Gespräche überschlugen sich, welches nun wohl „das endgültige Highlight“ war. Ein wahrer Schleier von Zufriedenheit gemischt mit Erschöpfung lag in der Luft, als unsere Unterkunft in Sicht rückte.
Nach dem Abendessen versammelten wir uns alle in der Bar, um zusammen mit Frau Traulsen und Herrn Dr. Lüth auf eine wahrhaft gelungen Kursfahrt anzustoßen, die nicht hätte besser sein können. Am Tag unserer Abreise ging es, wie auch bei der Anreise, wieder nur schleichend und mit viel Verspätung voran. Irgendwann jedoch waren wir wieder zurück in Hamburg.
Als unsere Gruppe allmählich zerlief, die letzten Umarmungen und Verabschiedungen vorbeigingen, dachte man noch einmal zurück. An die gemeinsam erlebte Zeit, die Mühe und Arbeit, die investiert wurde und an das, was wir alle daraus gemacht und mitgenommen haben. Unbeschreiblich.
Justus D., Lisa B.